Strahlmittel-Sorten: Körnungen & Varianten
Für Druckluft- und Schleuderrad-Strahlanlagen wird in den meisten Fällen Stahlguss in diversen Körnungen und Varianten als Strahlmittel verwendet. Hinzu kommt noch Drahtkorn, also kantige oder verrundete Drahtabschnitte.
Beim runden Strahlmittel kann die Körnung zwischen ca. einem halben bis drei Millimetern variieren. Grundsätzlich unterscheidet man hochgekohltes Strahlmittel – also Material mit einem höheren Kohlenstoffgehalt – und niedrig gekohltes Strahlmittel.
Eine Faustformel besagt, dass hochgekohltes Strahlmittel schneller bricht und damit auch schneller aus dem Strahlprozess ausgetragen wird. Jedoch bewirkt das durch den Bruch scharfkantigere Strahlmittel auch größere Strahleffekte.
Niedrig gekohltes Strahlmittel hat eine längere Standzeit, verbleibt also länger im Strahlprozess und muss seltener nachgefüllt werden. Die abrasive Wirkung ist etwas geringer.
Welches Strahlmittel bei welcher Anwendung das Bessere ist, zeigt meist die praktische Erfahrung. Denn alles hängt davon ab, welches Resultat als die „richtige“ Oberfläche definiert wird.
Beim Druckluftstrahlen ist die Varianz bei den Strahlmitteln eher größer als beim Schleuderrad Strahlverfahren. Aufgrund der geringeren Energie, die eingesetzt wird, werden auch diverse mineralische Strahlmittel wie z. B. Korund. Darüber hinaus werden auch Walnussschalen und Kunststoffstrahlmittel verwendet. Sie würden in einer Schleuderrad Strahlanlage sofort zu Staub zerschlagen.
Die Wahl des Strahlmittels hängt immer vom Strahlziel, dem Material der Werkstücke und der Auslegung der Maschine ab. Lediglich Sand, von dem der Name des „Sandstrahlens“ stammt, wird nicht mehr eingesetzt. Der Grund sind Quarze, die durch die Zerstörung des Korns freigesetzt werden. Diese sind als Verursacher von Krebserkrankungen identifiziert worden.
Faktoren, die den Strahlprozess sonst noch beeinflussen
Das Resultat der strahltechnischen Bearbeitung hängt von vielen Faktoren ab. Beim Schleuderradstrahlen ist u.a. die Umdrehungsgeschwindigkeit des Schleuderrades ausschlaggebend. Diese kann in Stufen reguliert werden. Bei vielen Kunden kommen jedoch frequenzgeregelte Turbinen zum Einsatz. Hiermit ist die Drehzahl und damit die Abwurfgeschwindigkeit stufenlos zu steuern. So können viele verschiedene Werkstücke gestrahlt werden.
Auch der Durchmesser des Schleuderrades hat Einflüsse. Je größer dieser ist, desto höher erfolgt die Beschleunigung des Strahlmittels.
Ebenso beeinflusst der Abstand der Turbinen zum Werkstück die Intensität des Strahlprozesses. Je geringer der Abstand, desto mehr Effekt tritt ein. Allerdings verringert sich auch die direkt vom Strahlmittel getroffene Fläche auf dem Werkstück.