Strahlmittelaufbereitung in Schleuderrad-Strahlanlagen

Ein Zulaufrohr führt das Strahlmittel direkt ins Zentrum des Schleuderrades. Hier wird es von einem Verteilerrad vorbeschleunigt und gelangt so auf die Wurfschaufeln. Die durch die Rotation des Rades verursachte Fliehkraft beschleunigt das Strahlmittel und es gelangt auf die Werkstückoberflächen, wo es seine Wirkung erzielt. Danach prallt es zusammen mit abgetragenem Material ab, fällt in einen Sammeltrichter und wird z. B. mit einer Schnecke zum sogenannten Becherwerk befördert.

Ein alternatives Beförderungsmittel für das Strahlmittel ist eine Förderrinne. Das Becherwerk ist ein vertikaler Schacht, in dem ein mit Metallbechern bestückter Gummigurt über zwei Trommeln geführt wird. Die Becher tauchen in das zugeführte Strahlmittel und befördern es in den oberen Teil der Maschine. Hier befindet sich ein Sammelbehälter, der in der Strahltechnik auch „Strahlmittel-Bunker“ genannt wird.

Zu diesem Zeitpunkt ist das Strahlmittel durch den Strahlprozess verunreinigt. Einerseits befindet sich von den Werkstücken abgetragenes Material darin, andererseits zerbrochenes Strahlmittel, das so genannte „Unterkorn“ und Staub. Die größeren Teile können Störungen im Prozess bewirken, die Feinanteile haben die höchste abrasive Wirkung. Dies hat nicht nur einen Effekt auf die Werkstücke, sondern auch auf die Verschleißteile der Strahlanlage selbst. Aus diesem Grund müssen die Grob- und Feinanteile separiert werden.

Die Grobteile werden durch ein Sieb separiert, auf das die Becher des Becherwerks das Strahlmittel schütten. Es gehört zum regelmäßigen Wartungsgang, dieses Sieb zu reinigen.

Die Feinanteile werden durch einen Luftstrom separiert. Dafür wird das Strahlmittel über eine breite Kante geführt. Es erfolgt eine Kaskadenbildung. Der dünne Strahlmittelschleier wird von Luft durchzogen. Dafür verursacht der Ventilator der angeschlossenen Patronenfilteranlage einen Unterdruck. Die so angesaugte Luft durchströmt den Strahlmittelschleier und nimmt Unterkorn und Staub mit. Die Größe der Teile, die mitgerissen werden oder im Strahlmittel verbleiben, werden durch die Stärke des Luftstroms definiert. Je besser sich dieser einstellen lässt, desto wirtschaftlicher kann die Maschine arbeiten. Wird zu viel Strahlmittel ausgetragen, verursacht dies unnötige Kosten.

Nachdem der Luftstrom den Strahlmittelschleier passiert und die ungewünschten Partikel mitgerissen hat, wird er über Luftleitungen zur Patronenfilteranlage geführt. Bevor die Luft dort eintritt, passiert sie bei Lösungen bestimmter Hersteller einen Vorbau mit einem Prallabscheider. Größere Partikel prallen gegen eine Metallfläche und fallen in einen Austragtrichter. Es handelt sich um eine Vorreinigung.

Die mit Staub belastete Luft wird durch Filterpatronen gesogen. In diese setzt er sich ab. Da das Filtermedium im Laufe der Zeit verstopft, erfolgt in regelmäßigen, oder durch Differenzdruckmessung ermittelten, Abständen eine Reinigung der Filterpatronen mittels Druckluftstoß. Bevor die so gereinigte Luft zurück in die Halle oder in die Umgebung abgeleitet wird, durchströmt sie einen sog. Sekundär- oder Polizeifilter. Dieser stellt sicher, dass auch im Falle des Berstens einer Filterpatrone nur gereinigte Luft entweicht.

Die gereinigte Luft wird entweder in die Halle zurück, oder nach außen geführt. Separiertes Material wird der Entsorgung bzw. dem Recycling zugeführt.

Das gereinigte Strahlmittel gelangt in den Strahlmittel-Bunker, bzw. Strahlmittel-Vorratsbehälter. Von dort wird es durch Schläuche oder Rohre wiederum hinunter zu den Turbinen geführt. Damit schließt sich der Strahlmittelkreislauf.